Samstag, 29. Dezember 2012

DIGITALE PUBLIKATION - Bilder und Texte auf iPad, iPhone, Kindle, Galaxy, Android10 etc



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Das Drucken richtiger Bücher ist aufwendig und teuer, behält aber seinen Platz auf der Publikations-Palette. Der Aufwand legt zugleich eine Messlatte an, die hoch hängt. Das Handwerk beginnt mit einem guten Manuskript, führt über den kritischen Lektor in einem Verlag und endet mit der Herstellung in einer Offset-Druckerei. Dann ist das Buch auf der Welt, muss aber noch ins Vertriebs-Netz, in die Bibliographien, muss seine ISBN-Kennung erhalten und seinen Weg in die Buch-Verzeichnisse finden. Pflicht-Exemplare müssen abgegeben werden, freiwillig dann auch Rezensions-Exemplare verschickt werden. Im Verlags-Büro sammeln sich Akten zu einem Buch an. Kein Wunder, dass Verlage in der Regel fast alle eingesendeten Manuskripte als für den Markt ungeeignet zurück schicken. Der Buch-Verkauf ist zwingend, damit der ganze finanzielle Aufwand wieder herein kommt und daraus kein Verlust-Geschäft wird.

Das Leben des Buches ist damit nicht vorbei. Es wird vom stolzen Besitzer, der ein Exemplar erworben hat, mit ins Bett genommen. Die Leselampe wird gerichtet, das Kopfkissen etwas erhöht. Es wird aufgeschlagen, wird zu einem treuen, geduldigen Bett-Gefährten bis zur Schwelle Müdigkeit, bis zum Übergang von der Phantasie, ja Zauberwelt der Buchstaben und Zeilen, zu den Schlaf-Träumen. Oft bleibt das Buch in der Hand, so dass es scheint, als hätte es selbst eine Nacht-Ruhe verdient. 

Es hat sie verdient. Das Buch ist mit der Zeit immer unvollkommener geworden und gleicht nun dem Menschen, der Taschen-Format geworden ist, sich ordinär kleidet wie Paperback. Waren es in früheren Zeiten noch Mönche, die Bücher mit der Kielfeder abschrieben und mit den schönsten bildlichen Kunstwerken schmückten, die den Einband wie die Fassung für Juwelen gestalteten, intime Gebets-Bücher von atemberaubender Schönheit schufen, zum Beispiel das Stundenbuch des Duc de Berry, so wurde das billige Buch Massenware wie der Mensch selbst, und dennoch: zwischen Autor und Leser kann sich eine große Liebe entwickeln, die andauert, bis das Buch vergilbt ist, Eselsohren bekommen hat, aber treues Eigentum dicht am Herzen geblieben ist; was hörte ich in der DW gerade? "Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway wurde zu so einem Schatz, der "Kleine Prinz" von Saint-Exupéry mag für viele das gleiche geworden sein.

Die Liebe zum Buch hält an, weil das Unvollkommene geliebt wird. Liegt keine CD oder DVD dabei und ist es einfach nur ein Buch, dann fehlen die bunten Bilder und Filme, die Hyperlinks zum Querlesen, die Verweise auf schnell anklickbares Wissen, die Leuchtkraft der Farben, die Fülle der Animationen, die musikalischen oder sprachlichen Ad-Ons zu einem Thema, zu einer Gechichte. Alles das kann in der digitalen Publikation verwirklicht werden. Das gut gestaltete Buch mit Farbabbildungen und aufgelockertem Layout bleibt die hohe Kunst der Printmedien, das eBook für iPad, Kindle-Lesegerät, beide für 1024/768 Pixel, Android 10" für 1280/800 Pixel, oder sogar für das kleine iPhone mit nur einer Auflösung von 480/320 Pixeln bahnt sich seinen eigenen Weg. 

2011 wurde ePUB, Version 3, zum neuen Standard, kann aber vom Kindle nicht gelesen werden. Das Format ePub muss erst mit Calibre nach Mobi konvertiert werden. Inzwischen hat die Frima Adobe eine noch neuere Version herausgebracht, nämlich eBUB 3 Layout, die in einen neueren Standard einfließen soll. Es geht um weitere Feinheiten der Digitalisierung, Flash, Dia-Shows etc. auf dem iPad, das im Hochformat das Dokument beispielsweise zwei-spaltig und im Querformat z. B. drei- oder vier-spaltig zeigen soll. Dafür gleich die passenden Layouts zu generieren, ermöglicht nur ein modernes professionelles Desktop-Layout-Programm. Man muss verstehen, dass verschieden große Bildschirme und verschieden feine Auflösungen, ferner das Umschalten von Hoch- auf Querformat allein dadurch, dass das iPad mit der Hand einfach herumgedreht wird, Konsequenzen für die Ausgabe der Dokument-Gestaltung haben muss und dass der Designer eben ein professionelles Publishing-Programm benötigt, um die windigen Möglichkeiten alle gemeinsam in eine Datei zu exportieren, die vom Lese-Gerät oder iPad oder iPhone aufgerufen wird. Der Konsument will mit dem technischen Kram nichts zu tun haben, er will alles perfekt haben und gegebenenfalls seine Shopping-Sucht durch Bestell- und Bezahl-Formulare schnell abreagieren können.

Neben Filmen, Bildern, Titeln und Beschreibungen sind auch die ganzen Text-Formatierungen sehr wichtig. Die Spalten auf iPad, Kindle und Galaxy sind relativ schmal. Darum hat sich Flattersatz bewährt. Lange Worte werden nicht getrennt. Deshalb kommt es trotz des Flattersatzes oft zu sehr verkürzten Zeilen. Am Ende klafft ein "Zahnlücke", zwar nicht innerhalb der Zeile wie beim Blocksatz, aber am Ende. Trennzeichen helfen. Darum habe ich mir angewöhnt, lange Worte auf diese Weise zu trennen, also statt Bundestagspräsident lieber Bundestags-Präsident zu schreiben. Neuerdings akzeptiert die Rechtschreibung das Genetiv-s, noch vor etlichen Monaten war es nicht der Fall. Damals hatte ich mich darüber hinweg gesetzt. Heute ist die Rechtschreibung in meinem Sinne korrekt.

Ich freue mich auf meine erste digitale Publikation mit Hilfe eines professionellen Programms, studiere die Lehrfilme und Hand-Bücher schon fleißig und hoffe, dass ich es packe.

Mittwoch, 21. November 2012

Die stocksteifen Beschnittenen - Israel und Gaza



Sie können es nicht ändern. Einmal Stock, immer Stock. Die gewisse diplomatische "Weichheit" fehlt.
Israeli und Palästinenser: die Vorhaut ist weg, nun geht es nur noch schmerzhaft!

Sie wollten auf weibliche Integration und Aktivität verzichten, sich darüber religiös hinwegsetzen, sie wollten es und haben den Verzicht wahrscheinlich noch Jahrhunderte - und keinen Frieden.

Dienstag, 13. November 2012

Karikaturen gegen den Islam werden aggressiver

Umgestaltete Karikatur eines mir unbekannten Künstlers, die mir in Facebook auffiel. Den Namen des Künstlers würde ich gerne nachtragen, auch wenn seine Original-Fassung wirklich zu weit geht und auch meine deswegen korrigierte Fassung trotz aller Meisterschaft des unbekannten Karikaturisten immer noch ganz schön widerlich bleibt. Hier interessiert jedoch die weltweit im Internet kursierende Aggression als Indikator unheilvoller Zukunft.

Die definitiven Bezeichnungen habe ich durchgestrichen, Stier und Mann als "unbekannt" beschriftet. Den Muslim ließ ich bestehen, um mein tiefes Bedauern auszudrücken, dass sich viele Muslime als Selbstmord-Attentäter opfern. Das Schaf bekam von mir einen Sprengstoff-Gürtel montiert. Diese "Schafe", sie tun mir wirklich leid. Denn die versprochenen und erhofften Jungfrauen im Paradies nach dem Märtyrer-Tod, damit wird es nichts, sie existieren nicht, nur in den Versprechungen. Die moderne Sprengkraft zerfetzt mit dem geopferten eigenen Körper auch die eigene Seele. Auch sie gibt es dann nicht mehr. Die Splitter der Seele singen vielleicht noch eine kurze Weile wie trügerische Sphären-Musik, die auf einem falschen Weltbild beruhte. Dann erreichen sie das Paradies nicht und sterben schnell ab wie Glühwürmchen im Salzwasser, ohne je zu erfahren, wie viele Menschen verglüht, verstümmelt, verletzt und getötet wurden. Islamische "Glühwürmchen" sehen das Leid anderer vor ihrem Attentat nicht.

Den Islam hatte ich bisher nur gestreift. Stattdessen konzentrierte ich mich auf die Opfer des 11. September 2001, auf das World-Trade-Center, das in Filmen wie "Die drei Tage des Condor" noch weiter lebt, unvergessen bleibt. Die Karikatur brachte mich mit ihm in Berührung. Sie macht nachdenklich. Der Hass eskaliert, verbreitet sich. So entsteht Krieg.

Dienstag, 29. Mai 2012

Der Blick Benedikt des XVIten in den linken Winkel des Vatikans



Der Segen aus dem Augenwinkel: wer verfolgt mich? Das schrieb ich am

SAMSTAG, 11. APRIL 2009


Nun wurde der Heilige Vater vom Kammerdiener beklaut, um Medien mit geheimen Dokumenten zu füttern. Wie wahr erscheint mir jetzt meine Beobachtung von damals. Ich will die Gelegenheit des neuen Ereignisses nutzen, mich einiger eigener Gedanken zu erinnern. 

Zu einem Bild mit einer Aussage von Einstein:

Religion = Aberglaube?; und Allah? Er ist inszwischen eine muslimische Instanz, die gleich ALLES umfasst, beliebig in den Weltraum ausgedehnt werden kann, beliebig auch in weiteren Welträumen vorstellbar ist, also grenzenlos ist, jenseits des menschlichen Verstandes. Diese Größe steckt ein Muslim bequem in seine Tasche, um ihn zu "besitzen" (Die Buddhisten "haben" ja nur Buddha, hörte ich von einer Muslimin hier in Thailand; diese Aussage einer Näherin zeigte deutlich, wie tief der Besitz-Anspruch von Muslimen wurzelt, zumal sie bei jeder Gelegenheit deutlich machen, dass auch Christen und Mitglieder sonstiger Religionen als "Ungläubige" eben nicht "Teil-habend" sind und womöglich sogar vernichtet werden dürften). Seiner Allmacht wird devot gehuldigt, dabei wird aber meist vergessen, dass Allah, wenn er ALLES schuf, auch die Aufklärung geschaffen haben muss.

Die Ausdehnung der Gottesvorstellung auf "ALLES" im Islam hatte eine kleine Ähnlichkeit mit der winzigen Aussage im Messetext der Eucharistie, Christus habe sein Blut "für alle" vergossen.  Bei der Eucharistie wurde bisher vom Pfarrer gesprochen: "Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch, dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern und sprach: Nehmet und trinket alle daraus. Das ist der Kelch des neues und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis."

Damit ist nun Schluss. Die im lateinischen Urtext überlieferten Worte "pro multis" wurden bisher falsch interpretiert und nicht genau übersetzt. Die Anweisung Benedikt XVI an seine Bischöfe bescheidet sich mit der richtigen Übersetzung "für viele". Generationen von Theologen hatten den anspruchsvollen Fehler geflissentlich übersehen. Damit die Wogen nicht zu hoch schlagen, fügte Papst Benedikt XVI hinzu, dass es bei der alten Vorstellung "für alle" bleibe und im zentralen Bekenntnis-Text der Katholischen Kirche "nur" eine kleine Übersetzung-Korrektur erfolgte. Die Presse dagegen bohrt: nun starb Christus nie mehr für alle, sondern nur noch für "viele", wobei nicht so genau definiert ist, wer mit "Vielen" gemeint ist, die Reuigen eingeschlossen oder doch nicht so ganz, weil die Reue ihrer Sünden vielleicht nicht ehrlich gemeint war? Sind die Anhänger anderer Religionen eingeschlossen, wenn sie ein untadeliges Leben führen? Die Diskussion darüber, wer mit den "Vielen" gemeint sein könnte, wird erst losbrechen. Kommen die anderen außer den "Vielen" in die Verdammnis? ALLE war eindeutig, die Teilmenge von ALLEN hat die dicken Fragezeichen, zumal Muslime behaupten: KEINE.

Drewermann könnte eventuell seine gesammelten Werke neu auflegen müssen. Trotzdem: Drewermann verdient Gehör. Er sagt zum Islam: keine "neue" (wie Mohammed immer wieder betont), aber arabische Religion, die wegen der spezifischen nur im Arabischen verständlichen poetischen Bilder eigentlich keine Weltgeltung haben dürfte. Er hält das Narrative im Christentum dem Dogmatismus der katholischen Kirche entgegen, die seiner Ansicht nach einen Irrweg beschritten hat. Er durchdringt die biblischen Texte als Psychologe und in zweiter Linie erst als Theologe. Dieser Rest als Theologe macht ihn allerdings in meinen Ohren etwas doppelzüngig, da er eine Kirche prizipiell bejaht und beim näheren Hinschauen auf die katholische nicht alles schlecht finden kann. So versucht er, Bischöfe vom Papst abzuspalten und seine Interpretation des Christentums als barmherzige Religion für die Menschen, die sich nicht mehr selbst helfen können und auf die zuzugehen Jesus vorgelebt hat, zu etablieren. Er will eine Interpretation des Herzens und nicht eine der historischen "Wahrheiten", auf die das Papsttum aufbaut und seine Hierarchie errichtet hat. Damit erreicht er viele Menschen, insbesondere Frauen, die ohnehin gefühlsbetont sind. Will Drewermann weiterhin einen Keil zwischen den Papst und seine Bischöfe treiben, müsste er die falsche Übersetzung "für alle" verteidigen, denn an ihr wollen die Bischöfe festhalten. 

FÜR ALLE ist auch der Nährboden für Dogmen. FÜR VIELE lässt Dogmen schmelzen. Das Papsttum muss sich meist gegen den Vorwurf zu vieler Dogmen erwehren. Nun ist es ausgerechnet der Papst selbst, der Dogmen relativiert, allein durch eine bescheidene, aber richtige Übersetzung. Drewermann wird der Wind aus den Segeln genommen. 

Wahrhaft "aufgeklärt" ist Drewermann wohl nicht. Dazu müsste er sich mit meiner theoretischen Religion, dem DEHismus, auseinandersetzen. Sie geht dialektisch von ungewohnten Gegen-Positionen aus und kommt damit zu erhellenden Ergebnissen. Antike, Christentum, Renaissance, Religionen lassen sich mit besserem Abstand betrachen - und würdigen. Jemand vertrat in Facebook die bekannte Meinung, Luther opponierte gegen ein missbrauchtes Geistessystem. Der Autor sah sich auf der sicheren Seite. Aufgrund meines "Abstands" fand ich eine passende Antwort:
Das "missbrauchte Geistessystem" waren Renaissance-Päpste. Sie gestalteten eine Epoche der Menschheit-Geschichte, in der die Antike das Christentum überlagerte. Die düstere Mystik des christlichen Mittelalters machte Wissenschaft, Künsten und Aufklärung Platz.  
Der Ablass-Handel zur Vergebung der Sünden unterminierte die Macht der Pfaffen und gab den Menschen auf sinnvolle Weise die Gelegenheit, sich an den schöpferischen Projekten der Renaissance zu beteiligen. Das Martyrium der Mystik wurde nicht mehr ganz so ernst genommen. Jeder sollte sich an einer neuen Freiheit beteiligen können. Die meisten Deutschen wählten lieber die Macht der Pfaffen. 
Wackere deutsche Gründlichkeit, Besserwisserei und Verbohrtheit nahm von der neuen Freiheit nur die Priester-Ehe in Anspruch. Selbst Päpste zeugten Kinder, versteckten sie nicht und praktizierten Familie. Ansonsten stand der Antisemit Luther da, "konnte nicht anders" und verursachte den ganzen Rattenschwanz an Religionskriegen, der unendliches Leid über Völker nach sich zog. 
Die überlagerte Renaissance fand jedoch auch zu tiefen Interpretationen des Christentums. Der Abstand aufgrund des neuen Wissens aus der Antike führte zu neuen Erkenntnissen. Benedikt XVI muss nun versuchen, aufgrund des neuen Wissens extremen Vertrauen-Missbrauchs und aufgrund der Situation, dass im Vatikan inzwischen jeder gegen jeden operiert, ebenfalls zu tieferen Interpretationen zu kommen. Damit wäre er gar nicht so weit entfernt von Christus. Dieser war von Missgunst und Verrat umgeben - wenn es ihn überhaupt so wie in den Evangelien gegeben hat, was angezweifelt wird, da seine Erscheinung aus vielen historischen Vorbildern zusammengesetzt werden kann und sich keine direkten historischen Belege für seine tatsächliche Existenz finden.

Ich selbst halte es für wahrscheinlich, dass es den realen Anfang eines Wanderpredigers gab, der Indien, vielleicht Nepal bereist hatte, mit Philosophie der Gewaltlosigkeit israelische Pharisäer gegen sich aufbrachte, sich wohl auch durch Zornausbrüche wie im Markt-Tempel Feinde schuf und als "Sonderling" schließlich den römischen Kreuzigung-Tod erlitt. Ebenso wahrscheinlich halte ich, dass sich eine Religionsgemeinschaft erst in der Bibliothek/Universität von Alexandria bildete, die mit den Waffen der Gewaltlosikeit gegen das immer dekadentere Römertum gerichtet war. Die Speerspitze dieser Gemeinschaft waren später die Christen in Rom. In Alexandria erhielt die Lehre, denke ich, alle Zutaten aus der monotheistischen Richtung Ägyptens, der Buddhistischen Lehre und Mythen aus der Antike. Die Lehre wurde im Alten Testament verankert. Die Voraussagen der Propheten bildeten den Leitfaden. Frühe Dogmen der Lehre schufen die Voraussetzungen für das spätere immer weiter wachsende Macht-Potential. Diese Macht wurde im Laufe der christlichen  Eroberungen immer dann besonders unangenehm, wenn sie sich weltlicher Kräfte bediente und immer dann besonders pervers, wenn sich Dogmen, Macht, Sexualität und Sadismus zusammenfanden. Die heutige Lehre wird von dem Wissen um die Abwege, von Wissenschaft und Weisheit bestimmt, kann auf Kirchentagen große Scharen Jugendlicher für sich gewinnen und hat die Schrecken des finsteren Fundamentalismus überwunden.

Die bessere Übersetzung "für viele" statt "für alle" mildert die Gefährdung, die von einem fundamentalistischen und aggressiven Islam ausgeht. Es gilt, die Kultur-Denkmäler zu wahren, zu schützen und der Gefahr vorzubeugen, dass sich die Zerstörung am Weltkultur-Erbe der Buddha-Statuen in Afghanistan eines Tages an europäischen Kultur-Denkmälern wiederholt. Das frühe Christentum war in dieser Hinsicht selbst aktiv und zerstörte zu großen Teilen die Kultur der Antike.


Nun komme ich zum Schluss

Das Christentum wurde aufgemotzt. Der absichtliche Übersetzung-Fehler und die Duldung dieses Fehlers über so lange Zeit ist ein unwiderlegbarer Beweis. Gottesbeweise schlugen stets fehl. Auch Descartes konnte nicht zum Ziel kommen. Aber dieser Beweis, den nun Benedikt XVI. geliefert hat, der ist echt und bewiesen.

Donnerstag, 2. Februar 2012

Zeitgenössische Kopie der Mona Lisa von Leonardo da Vinci



Der Kopf der Kopie wurde schlanker konzipiert. Das gescheitelte Haar sitzt höher auf dem Kopf. Der Hals erscheint etwas länger. Auf diese Weise wirkt die Person jünger. Wenn man die Gesicht-"Scheibe" genau betrachtet, sitzt sie nicht ganz so gut. Die Schädel-"Perspektive" wurde weitgehend zurückgenommen. Der Kopf auf dem Original steht wohl etwas besser im Einklang mit Skelett und Perspektive. Die Kopf-"Scheibe" der Kopie scheint etwas versetzt, bleibt aber innerhalb analytisch studierter Körper-Beobachtung. Mag sein, dass die Unterschiede nur Nuancen sind. Die Kopie könnte auch eine Wiederholung des Portraits sein, könnte sogar gleichzeitig entstanden sein, als "Mona Lisa" Modell saß. Die Gesichts-Perspektive im Original ist fast doppelt so stark wie bei der eventuellen Schülerarbeit. Dennoch ist sie auch dort vorhanden, wie die Vermessung unten zeigt. Das Bild im Prado ist also ebenfalls eine meisterlich durchdachte Komposition im Rahmen der Präzision der italienischen Renaissance. Eine Zuschreibung des Bildes im Prado sehr eng an Leonardo da Vinci scheint offenbar geboten. Beide Schönheiten halten den Atem für einen Augenblick an, um ihn in die Jahrhunderte zu tragen.


Aus Gründen einer engeren Zuschreibung an Leonardo vermessen (mvR)







Freitag, 21. Oktober 2011

Später Nachruf auf eine treue Liebe



Liesa-Marie starb vor gut drei Jahren nach einem Unfall auf der Autobahn bei Gelnhausen; links ihr Marco, rechts sein Bruder Kevin, der auch Klavier-Unterricht gibt


Marco und Lisa-M. waren seit ihrer Kindergarten-Zeit unzertrennlich. Lisa-Marie freute sich auf Marco, als sie von Fulda auf der Autobahn Richtung Frankfurt fuhr. Bei Gelnhausen geriet sie unter ein Überhol-manöver zweier Lastwagen Anmerkung1. Im toten Winkel war ihr kleines Auto nicht zu sehen. Die Autobahn war leer. Warum musste das geschehen?

Ein Hubschrauber brachte die Schwerverletzte in ein Krankenhaus in Offenbach. Die Polizei verständigte die Mutter in Fulda, die sofort aufbrach. Die Mutter verständigte Marco, dem fast das Herz stehen blieb. Zitternd ging er ins Zimmer seines Bruders Kevin, der nach langem Chat im PalTalk und nach einigen Gläschen eigentlich endlich schlafen wollte. Er sprang auf, lieh sich den Wagen seiner Freundin. Marco konnte in seinem Zustand nicht fahren. Er bebte am ganzen Körper. Kevin fuhr also. Sie erreichten das Krankenhaus. Eine große Schar von Freunden, die Mütter, Bekannte, alle waren vor dem Zimmer versammelt, als der behandelnde Arzt die schlimme Nachricht überbrachte. Lisa-Marie konnte nicht gerettet werden. Viele weinten, bekamen Schmerzkrämpfe, besonders die Mutter. Sie war die lange Fahrt von Fulda bis Offenbach voller Hoffnung. Sie bekämpfte ihre Ahnung.

Noch in der Nacht hatte ich mit Kevin in seinem netten Paltalk-Raum gechattet. Zehn Stunden später kam ich zufällig wieder in den PalTalk-Raum. Kevin war da. Wir konnten über unsere Mikrophone miteinander sprechen. Die Mutter von Lisa-Marie und sein Brunder schliefen vor Erschöpfung bei Kevin zuhause. So konnte Kevin Stück für Stück berichten, was inzwischen vorgefallen war. Das Mosaik der Ereignisse setzte sich erst durch mein Fragen zusammen. Kevin schickte mir bereitwillig Bilder über PalTalk von sich und seinem Bruder, eines von Lisa-Marie.

Waum musste der Unfall auf fast leerer Autobahn geschehen? Warum musste ausgerechnet die Liebe seines Bruders sterben? Warum traf es einen Menschen, der Liebe verströmte? Warum trifft das Schicksal Menschen, die sich treu waren, die selten sind?

Antworten darauf gibt es nicht.


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Anmerkung1 (von damals, etwa vor gut drei Jahren)

Viele Brummi-Fahrer haben es sich angewöhnt, im "Kampf" mit dem Verkehrs-Strom schnell auszuscheren, auch wenn die Lücke eigentlich zu klein ist, nur um Zeit zu gewinnen. Eine solche Gewohnheit könnte trotz leerer Autobahn zum Unfall geführt haben. Zufällig war der Pkw ausgerechnet im toten Winkel des Rückspiegels angelangt. Wie könnte es anders gewesen sein? Ein professioneller Fahrer sollte jedoch immer so fahren, dass ein Wagen im "toten Winkel" trotz Bedrängnis eine Ausweich-Chance hat. - Generell überwiegt in Europa oder im Nahen Osten zu aggressives Fahren und Verhalten allgemein, im Gegensatz zum "weicheren" Fahren in Asien, in Thailand zum Beispiel. "Rücksichts-losigkeit" ist ein Wort, das hier in doppelten Sinne ganz sicher zutrifft und das für einige Länder in Europa kennzeichnend geworden ist - in fast allen Lebens-Bereichen, besonders in der deutschen "Ellenbogen"-Gesellschaft.

Mehr Abstand und weicheres Überholen kennzeichnet die Fahrweise der Thailänder. Ich erlebe im thailändischen viel dichteren Verkehr immer wieder, wie in krassem Gegensatz dazu Ausländer aus Europa eher "draufhalten", "Recht behalten wollen", zu dicht am Nachbarfahrzeug, Moped oder Motorrad manövrieren, mit schweren und lauten Maschinen sogar eine Art Verdrängungs-Darwinismus praktizieren. Wenn ich im Rückspiegel meines Mopeds oder mit einem Seitenblick während des Fahrens einen Thai sehe, bin ich beruhigt, wenn ich einen "Farang" sehe, bin ich von vornherein etwas alamiert.

Natürlich gibt es individuelle Unterschiede im gegenläufigen Sinne. Dennoch sehe ich aggressiv aufgeladene oder eher lockere Gesell-schaften, die der Entscheidungs-Freiheit, überhaupt der Freiheit der anderen immer eine Chance geben, die ausweichbereit, zurückhaltend und weniger eindringend sind. In allen Gesellschaften ist allerdings gleich, dass brutales, unüberlegtes und abruptes Verhalten, mög-licherweise unter Alkohol- oder Drogen-Einfluss, möglicherweise auch beeinflusst durch Macht-hierarchische existenzielle Unterdrückung, die meistens von Männern nach unten weitergegeben wird, großen Schaden anrichten kann, der nie wieder gut zu machen ist.

Lisa-Marie hätte einen Schutz-Engel benötigt. Nun ist sie sicher selbst ein Schutz-Engel geworden - für ihren Marco, der sie weiterhin braucht, und für Menschen, die an ihrem Schicksal teilhaben und die ihr unsterbliches Bild Anmerkung2 mit ihrem Wesen darin in Erinnerung behalten.




Anmerkung2 am 21/Okt/2011

Ja, ich wollte aus den Dateien, die mir Kevin überließ, ein "unsterbliches Bild" machen, eine unsterbliche Seele, die ihren Geliebten beschützt, die vom Jenseits ihre Liebe umsorgt. Ihre Haare umspielen die Schultern von Marco - für immer. Vielleicht war es gut, die Familie gar nicht näher zu kennen. Ein paar Worte im Chat mit Kevin, den ich durch das Ereignis erst kennen lernte, reichten aus, um die Dimension dieser großen Tragödie zu erfassen. Heute sei es mir erlaubt, das Bild hier in meinem religiösen Blog zu veröffentlichen. Genügend Zeit ist verstrichen. Sonst hätten vielleicht Zweifel an meiner "naiven" Motivation aufkommen können. Wie stets entwickeln sich bei mir Gedanken nach Ereignissen von selbst, drängen nach einer Gestaltung ohne Kalkül irgend eines Vorteils.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Portrait des Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider



Batsch, der Segen traf den Papst. Hatte Benedikt XVI. ein blaues Auge?

Eigentlich hatte ich beschlossen, das Christentum aus der katholischen Kirche heraus zu verstehen. Das Portrait aus meiner Beobachtungs- und Ideen-Werkstatt war mir nun aber eine kleine Kolumne wert. Das Wort "Kolumne" schupst mich an, gegen meinen eigentlichen Willen einige Zeilen zu schreiben. Aber ich will es kurz machen.
  • Statt Steuergelder zu verbrauchen, sollten Mitglieder der EKD in affine Parteien gehen, da sie meist sozial-politisch mitwirken wollen.
  • Wer unbedingt weiter einen evangelischen biblischen Glauben leben möchte, der soll ihn privat finanzieren.
Die katholische Kirche erlebt unter Benedikt XVI., so gut es geht, eine Reinigung des Glaubens an sich. Archive aus den Zeiten, in denen Kirche und Staat eine unselige Allianz eingingen, wurden geöffnet. Dem vergangenen Unrecht wird ins Auge gesehen. Die Menschen werden mit Furchtlosigkeit, Mut und Zuversicht, mit Freude am wahren Leben ausgestattet. Dieser Papst hat eine Revolution in der Stille bewirkt, hat mehr an innerer Wandlung in dieser Richtung bewirkt als je ein anderer Papst, vielleicht ausgenommen die lange verschwiegene (heimliche) so erfolgreiche Päpstin aus dem 9. Jahrhundert.

Es besteht kein Grund, sich als Mitglied der EKD einem Anschluss an diese gereinigte und reformierte Kirche dieses Papstes zu verweigern.



Nachtrag am 18/Okt/2011

Viele Eigenheiten des Katholizismus liegen in der Botschaft Christi selbst. Beispiel Exorzismus, Wikipedia: "Im Alten Testament werden an einigen wenigen Stellen Geister von Gott ausgesandt, die einem Menschen schaden; so erhält der sündige König Saul einen Geist der Schwermut, nachdem der Geist Gottes von ihm gewichen ist. Im Ersten Buch der Könige sendet Gott einen Lügengeist in den Propheten Zedekia, Sohn des Kenaana, um die sündigen Könige von Israel und Juda in einen Feldzug zu locken, der im Desaster endet. Eine Besessenheit durch böse, unabhängig von einem Auftrag Gottes agierende Geister oder Dämonen kennt das Alte Testament aber noch nicht.

Das Neue Testament setzt die Existenz von Dämonen voraus. Im Epheserbrief 6,12 werden sie Beherrscher dieser finsteren Welt genannt. Jesus Christus heilt bei seinem Exorzismus vornehmlich meist gleichzeitig Krankheiten, die bei den betroffenen Menschen infolge des Exorzismus auftraten. Besonders das Markusevangelium (Mk) schildert eindrücklich solche Exorzismen. Es lässt Jesu öffentliches Wirken mit einem Exorzismus (Mk 1,23-39) beginnen. „Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.” (Mk 1,39) Weiter wird berichtet, wie Jesus einem Besessenen den Dämon bzw. die Dämonen Legion austreibt (Mk 5,1-20). Auch Jesu Apostel erhalten die Macht, Dämonen auszutreiben (Mk 3,15)." Ende des Zitats.

Ob Nachfolge Christi auch in dieser Richtung interpretiert werden müsste, weiß ich nicht so recht. "Wissenschaftliche" Beschäftigung mit diesem Thema hat eine ganz eigene seltsame Bücher-Wurm-Spezies hervorgebracht, Menschen, die wissenschaftliches Arbeiten gelernt haben und sich in der Thematik und seinen praktischen Auswirkungen "festbeißen", die in Bibliotheken sitzen und entsprechende Folianten um sich herum haben, die blutleer aussehen, wenn nicht vertrocknet, weil sie sitzen und sitzen, und für die der Gang in die Regale, an den Kaffee-Automaten, die nächste Kantine die einzige Abwechslung bedeutet, außer, wenn sie müde ins eigene Bett fallen. Sie drehen sich im Kreise, behandeln immer wieder die gleichen Quellen, ab und zu "bereichert" mit winzigen neuen kleinen erhofften "Entdeckungen", die ihnen einen wissenschaftlichen Vorsprung versprechen, was für sie Lebens-Inhalt bedeutet. Insgesamt kommt die "Forschung" auf diesem Gebiet keinen einzigen Schritt voran, obwohl wissenschaftliche "Arbeits-Leben" darüber vergehen. Katholizismus ist zu einem Teil auch Exorzismus. Wie soll sich eine EKD dem anschließen können? Sie kann dort etwas frischen Wind hinein bringen.

Aber so ist Christentum nun einmal.








Freitag, 9. September 2011

Die Phantasie eines Hieronymus Bosch hätte nicht ausgereicht: der 11. Sept. 2001 WTC New York


Die beiden Wolkenkratzer des World-Trade-Centers im Film "Six Days of the Condor, 1974, mit Robert Redford. Die beiden Türme waren während der Dreh-Arbeiten gerade erst eröffnet worden. Das Bild ist ein lediglich mit Auto/Ton/Farbe bearbeiteter Screenshot aus dem Film, von mir soeben "entdeckt" und hier am 23/Sept/2011 zu meiner Kolumne zum Gedenken an den 11/Sept/2001 hinzugefügt. Im Google-Bilder-Suchergebnis WTC habe keine vergleichbar schöne Ansicht finden können, noch dazu aus dem Jahr der Fertigstellung. Google wird diese Aufnahme nun sicherlich von hier aus diesem Blog als Quelle entnehmen und ebenfalls präsentieren. Das Copyright gehört dem Produzenten des Films, den ich zitiert habe.


Der Farbschmelz der Gebäude zwischen Himmel und Erde erinnert mich an die leidenschaftliche Farb-Reduzierung eines Nicolas de Staël (* 5. Januar 1914 in Sankt Petersburg; † 16. März 1955 in Antibes)

Noch eine "poetische" Nachtaufnahme aus dem gleichen Film Condor ... Die Spitzen der Türme erscheinen Wolken-umhangen

Die Türme in winterlicher Abend-Sonne, ein Licht-Spiel der Natur, beobachtet im genannten Condor-Film. Ein Kommilitone von mir, der sich später mit einem Denkmal-pflegerischen Thema habilitierte, Prof. Dr. Achim Hubel, befand damals, dass die Türme die Silhouette von Manhattan stark beeinträchtigen. Das fand ich nicht. Man muss das relativ freizügige Bauen dort auch verstehen. Nun zeigen die Fotos die ganze Schönheit des Bauwerkes, das auf den ersten Blick so blockhaft-schlicht erschien. Die Zwillings-Architektur wirft sich gegenseitig Schatten zu.

Die Zwillingstürme mit filigraner luftiger Innen-Architektur, die New York als Welt-Stadt bereicherte. Man trug seinen Herbst-Mantel und war mit dem Draußen verbunden. Vor dem Eck-Pfeiler sichtbar spielt Robert Redford 1973/74 seine aufregende Rolle im noch nicht ganz durchgetrockneten neuen architektonischen Wunder-Werk der Stadt.


Die Katastrophe des 11/Sept/2001

 

"Sie springen, sie springen!" So wird wenig später gerufen: Die Zwillings-Türme des WTC in New York am 11. September 2001 - Höhen-Abstürze in Sekunden

Am 13.09.2001 forderte ich als sicherlich unbeachtete einzelne Stimme die USA auf, "etwas ganz Überraschendes zu tun". Das gigantische Schulden-Problem, das sie heute haben, wäre nicht eskaliert, wenn mein Rat befolgt worden wäre. Die Kriege im Irak und in Afghanistan ruinierten die USA. Dahin gingen die ganzen blinden Sackgassen-Investitionen. Die USA haben sich selbst geschadet. Sie hätten damals hören sollen. Ich warnte vor einem "Expansions-Krieg", sie führten ihn dann. Sie ließen die große Chance verstreichen, die sich unmittelbar nach dem Unrecht des 11. September 2001 in New York und Washington auftat. Mein Text von damals lautete: 

Re: Terroranschläge New York - Krieg? 
von vRhein » 13.09.2001 - 21:09 

CIA und FBI haben versagt. Sie waren ihr Geld nicht wert. Man hätte alle Mitarbeiter entlassen können. Ein Prozent ihrer Mittel in der Flugsicherung hätten die Unglücke, die Terrorakte, verhindert. Die USA haben einen Kampf gegen sich selbst verloren und können ihn nie wieder gewinnen. Statt die Sicherheit in den USA zu erhöhen, haben sie nur die Kosten für Wirtschaftsspionage erhöht. Doppelagenten oder V-Leute in der mittlerweile riesigen Terrororganisation Ben Ladens, die sich fast auf die ganze Erde verteilt, mit gewissen Konzentrationen in Kanada, hat es nicht gegeben - eine Einschätzung der französichen Geheimdienste. Elektronische Überwachung des Erdballs, aber Angst vor persönlichen Einsätzen bestimmen das Image. Die Taliban als Schutzmacht der Ausbildungslager Ben Ladens hat man gewähren lassen, weil eine Ölpipeline für die USA offenbar wichtiger war. Die USA sollten keinen weiteren Fehler machen. Es kann jetzt nicht darum gehen, die Feinde zu vermehren. Die Anzahl der Feinde sollte verkleinert und den Terroristen der Boden unter den Füßen entzogen werden. Der Islam darf nicht pauschal verurteilt werden. Der Religions-Krieg, der vorerst auf der Ebene einer Terrororganisation stattfindet, darf nicht in eine Konfrontation mit dem gesamten Islam münden. Religionskriege stehen unter anderen Gesetzen als Expansionskriege. Die friedfertige Religion muß geschützt werden - auch der friedfertige Islam, der aggressive Terrorismus muß bloßgestellt und ausgerottet werden. Ein "Zurückschlagen" wie in einem Expansionskrieg wäre falsch! Die USA sollten etwas ganz Überraschendes tun: Sie sollten die verantwortliche arabische Welt befragen, was sie falsch machen, wo genau sie religiöse Gefühle verletzen - weil sie dies nicht beabsichtigen. Danach sollten sie Konsequenzen ziehen. Vor allem sollten sie zum Ausdruck bringen: Wir achten den Islam wie andere Religionen auch, in unserem eigenen Land und auswärts. Mit anderen Worten: militärische Aktionen müssen verschoben, die muslimische Welt erst einmal gewonnen werden. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als nach diesem scheußlichen und für alle Religionen menschenunwürdigen teuflischen Terroranschlag gegen Unschuldige. Dem Fundamentalismus wäre der Boden entzogen, der Islam selbst würde sich gegen den extremen Fundamentalismus wenden. Ben Laden würde nicht überleben. micha
Andere fanden andere Worte, so der Bundes-Ausschuss Friedensratschlag:
Die Reaktion des Ausschusses vor zehn Jahren: „Eine Politik, die den Terrorismus wirksam bekämpfen und eindämmen will, muss ihm den sozialen, politischen und ideologischen Nährboden entziehen, in dem er gedeiht. Ein Klima des Hasses und der Intoleranz und eine Politik, die Gewalt mit Gegengewalt und Gegengewalt mit neuer Gewalt beantwortet, bereitet auch den Boden für Terrorakte, deren Grausamkeit sich jeder menschlichen Vorstellungkraft entziehen.“ (Presseerklärung des Bundesausschusses Friedensratschlag, 12.09.2001)

Beide Aussagen möchte ich gegenüber stellen.  Welches Potential hatten die beiden Statements? Zuerst der Bundesausschuss. Die Politik wird belehrt, die Ursachen zu bekämpfen, wobei religiöse Motivation vergessen wird. Dann wird Hass, Intoleranz, Gewalt, Gegengewalt auch auf die USA bezogen. Ihr wird gedroht, eine Politik der Gegengewalt zu unterlassen, da sonst Terrorismus gefördert wird. Das Statement geht von keinem konkreten Sachverhalt aus, sondern wendet eine antiamerikanische Skepsis an, die vorher und nachher bestand. Das Potential dieses Statements ist weniger als Null.

Das andere Statement geht von einem Versagen der US-Sicherheits-Behörden aus, also von einem konkretem Sachverhalt. Diese Kritik bestätigte sich später vielfach, besonders in den USA. Das Potential aufgrund dieser Feststellung war: "Wir, die USA, haben die Katastrophe zu einem sehr großen Teil selbst verschuldet." Eine solche Feststellung mindert die Berechtigung, mit gleicher Münze zurück zu zahlen.

Danach kommt eine zweite Feststellung, die sich in den vergangenen zehn Jahren bewahrheitet hat: Die USA haben einen Kampf gegen sich selbst verloren und können ihn nie wieder gewinnen. Hier wird bekräftigt, dass der 11. September 2001 eine Niederlage aufgrund eigenen Verschuldens war, die niemals durch einen Sieg ausgeglichen werden kann. Einsicht und nicht Rache war gefordert. Bush jun. wählte den falschen Weg. Die Sicherheit der USA war sträflich vernachlässigt worden, obwohl das WTC am 26. Februar 1993 bereits Objekt eines muslimischen Bomben-Attentats gewesen war.

Im folgenden Text hatte ich eine Einschätzung der französischen Geheimdienste übernommen, die wohl so nicht gestimmt hat. Wichtig wird das Statement mit dem Satz: "Der Religions-Krieg, der vorerst auf der Ebene einer Terrororganisation stattfindet, darf nicht in eine Konfrontation mit dem gesamten Islam münden. Religionskriege stehen unter anderen Gesetzen als Expansionskriege." Hier wurde richtig analysiert: Ein "Zurückschlagen" wie in einem Expansionskrieg wäre falsch!

Ein asymmetrischer Krieg, hier Expansion, dort Religion, wäre falsch, ich wiederhole es nochmals. Denn nun kommt eine Schlussfolgerung: Die USA sollten die verantwortliche arabische Welt befragen, was sie falsch gemacht haben, wo genau sie religiöse Gefühle verletzt haben - weil sie dies nicht beabsichtigten. (1)

Hier war nur von einem Einhalten die Rede, von einer Besinnungs-Pause, um eine überraschende Frage zu stellen. Diese Frage wäre angekommen, das steht fest. Militärische Aktionen mussten verschoben, die muslimische Welt erst einmal gewonnen werden. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, heißt es in meinem damaligen Text weiter.

Der 11. September 2001 war also deshalb eine große Chance, weil das Unrecht so groß war. Der Islam selbst würde sich gegen den extremen Fundamentalismus wenden. Ben Laden würde nicht überleben. Leider hatten die USA mit Bush jun. und Verteidigungs-Minister Donald Rumsfeld weder die Geduld noch die Einsicht und ließen diese größte Chance der USA aus. Sie wollten ihr Mütchen kühlen. Ein Verteidigungs-Stratege sollte aber wissen, dass es in einem überraschenden und zukünftigen, möglicherweise militärischen Konflikt vor allem darauf ankommt, zuerst Verbündete zu sammeln - und zwar besonders in der arabischen Welt.

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(1)
Das hat erst Präsident Obama in seiner beachteten Rede in Kairo getan - zu spät. Obama hinkt auch in anderer Hinsicht hinterher. Er will riesige Konjunktur-Programme und Beschäftigungs-Programme auflegen, für die endgültig die Mittel fehlen - zu spät also. Seine Aufgabe wäre gewesen, zuerst die bodenlosen und unverantwortlich lax behandelten Kriegs-Ausgaben drastisch zu reduzieren und Beschäftigung im zivilen Bereich im eigenen Land zu stimulieren. Stattdessen hüpft er aus Umfrage-Tiefs heraus und kann nicht anders. Er handelt als der, der er ist: ein Kind der Sorglosigkeit, dem unendlich viel Geld wie nach einem unendlichen Lotto-Gewinn zur Verfügung steht. Ein Vater einer Nation, der die Haushalt-Kasse im Blick hat, ist er jedenfalls nicht, eher ein Kind, dem ein Vater ständig Geld zusteckt.


Nachtrag am 11/Sept/2011

Meine Analyse vom 13.09.2001 - 21:09 +1, siehe oben, steht nicht allein im Raum. Natürlich wurde sie nicht beachtet. Obwohl der US-Geheimdienst eine Datenbank für jeden Pfurz auf dem Globus aufgebaut hatte. Nur das angeblich Wichtige wollten sie damals wissen. Sie hatten ihre vorgefassten Pläne. Es musste passen. Nicht einmal Jane Fonda hatte eine Chance. Ein paar Sätze von einem "Niemand" hatten erst recht keine Chance. Es ist aber egal, von wem Gedanken kommen, wenn sie nur auf der Welt sind, sie sind da. Jetzt können sie hervorgeholt werden, nachdem die USA der Katzenjammer gepackt hat, sie vor Schulen nicht mehr ein und aus wissen und ihr Präsident ständig große Reden schwingt, die aber kaum noch ernst genommen werden, siehe oben meine Anmerkung (1).

Die USA führten Expansions-Kriege nach dem 11/Sept/2011, Öl und Vorteile im Hinterkopf. Indirekt führten sie auch einen Religions-Krieg gegen den Islam. Das Land ist geprägt von Ideen der Templer, die vor Christoph Kolumbus den Kontinent erkundeten, folglich von den Freimaurern und im Ganzen vom puritanischen Christentum. Auf diesem Sockel führten sie dann Krieg, erst gegen die Taliban in Afghanistan, dann gegen Saddam Hussein, indirekt gegen den Iran. Die Achse des "Bösen" war ausgemacht. Das Ergebnis war sinkende Moral, ein Morast voller ziviler Leichen, ein Tümpel unmenschlicher Verhör-Methoden. Die Lüge von einem berechtigten sauberen Krieg brach zusammen. Die Welt ist in Aufruhr. Die Mittel sind aufgebraucht, die USA am Ende.

Das Ergebnis ist ein katastrophaler Misserfolg auf der ganzen Linie. Die Analyse vom 13.09.2001 - 21:09 +1 hatte einen wirklichen Erfolg im Auge. In einem anderen Glauben, dem DEHismus, ist vorgeschrieben, dass am Ende der Erfolg stehen muss. Aufgrund der Glaubens-Konstruktion bestand die Anforderung, nach den Angriffen am 11/Sept/2001 in New York und Washington zuerst die Verteidigung des Landes auszubauen und eben nicht zu einem Angriff der Illusionen überzugehen und "gnadenlos zu jagen", wie Bush jun. sagte. Mit anderen Worten: wäre George Bush jun. nicht Christ sondern DEHist gewesen (unrealistisch, der DEHismus ist nicht bekannt), wäre seine Leitlinie eine nationale Selbstbesinnung und landesweite Verteidigung als oberste Priorität zwingend gewesen, um den Terrorismus von innen abzuwehren. Diese Priorität hätte auch die weltweiten US-Botschaften sicherer gemacht. Erst nach drei bis fünf Jahren hätte er an eine präventive Verteidigung, etwa die Ausschaltung von Terror-Ausbildungs-Camps durch gezielte und effektive Aktionen denken dürfen, Verbündete in der arabischen Welt vorausgesetzt. Der DEHismus hätte vorgeschrieben, von innen nach außen zu gehen, nicht umgekehrt, nicht den Kriegs-Etat unendlich aufzublähen und damit "zu jagen", sondern Geduld zu üben, sich zuerst zurück zu ziehen, um auf Gelegenheiten des Zugriffs warten zu können.

Zeit zu gewinnen, war ein weiteres Gebot. Ungeduld verhinderte Wissen, Erkenntnis und Ursachen-Forschung. Auch ich wusste damals noch nicht, dass der Angriff auf die USA wesentlich eine Auseinandersetzung zwischen radikalen Wahhabiten, zu denen bin Laden gehörte, und dem "verwestlichten" Saudi-Arabischen Königshaus und seiner etwas aufgeweichten wahhabitischen Staatsreligion war, die USA zum großen Teil nur "Stellvertreter"-Kampfplatz war. Da die Wahhabiten im Laufe ihrer relativ kurzen Geschichte immer wieder von anderen muslimischen Gruppierungen verdrängt und radikal bekämpft wurden, bestand die aussichtsreiche Möglichkeit, es mit Hilfe des "normalen" Islam zu wiederholen. Solche Chancen wurden durch die US-Kampfmaschinerie successive zertrampelt und zerschossen. Eines der Gebote des DEHismus ist, Geduld zu üben, um Chancen abzuwarten, so wie es die Natur lehrt.




Mittwoch, 3. August 2011

Grausamkeiten des Christentums auf dem Weg zu einer absolutistischen Religion



Die Ermordung der Wissenschaftlerin Hypatia in Alexandria ist ein Schlüssel-Ereignis eines Kampfes neuer Religionen gegen die griechische Antike und anderer vorchristlicher Kulturen. Die moderne christliche Wissenschaft verfälscht das Bild, um ihre Axiome zu retten und niemals in Frage zu stellen. Wie sah Hypatia aus und wie alt war sie zum Zeitpunkt ihrer Ermordung 415 AD? Gegenwärtige Versuche, sich mit ihr zu identifizieren, scheitern, weil die geistigen Kräfte von damals nicht mehr übertragbar und kaum noch darstellbar sind. Eine etwas kitschige Selbst-Identifikation mit der hoch geachteten und geschätzten Alexandrinischen Philosophin fand ich im Internet, in der Google-Bilder-Suche. Diese Identifikation einer Professorin mit Hypatia, die (kennzeichnend) wohl harmlos gemeint war, ergänzte ich, indem ich leere Rahmen ihrer Selbstdarstellung füllte. Auf diese Weise verstärkten sich Kirsch und Utopie, und eine Persiflage entstand, eine Farbsinfonie, die einen zweiten Blick benötigt und diesen Text, um verstanden zu werden. Das Ergebnis: Die beiden oberen recht ähnlichen von mir hineinmontierten historischen Portraits kommen der optischen Wahrheit des Antlitzes der Hypatia näher als die Professorin Maria Dzielska daselbst, die offenbar katholisch und subjektiv forscht. Das runde unten ist wohl Sappho, die antike griech. Dichterin (um 600 v.Chr.), ein Fresco aus Pompeji.

In der berühmten Bibliothek von Alexandria sammelte sich das antike Wissen von Jahrhunderten, sammelten sich die Schriften griechischer Philosophen und Astronomen und die Essenz auch anderer Völker. Die liebenswerte wie geniale Mathematikerin, Philosophin, Astronomin und Lehrerin Hypatia, die sich in dieser Bibliothek nur der Wissenschaft und Lehre widmete und keinem "Glauben" angehörte, wurde dort 415 AD von Christen oder, wie die polnisch-katholische Historikerin Maria Dzielska meint, von einem sowieso lange Zeit existenten "extrem brutalen" Alexandrinischen Mob grausam ermordet und verbrannt. Die wertvolle Bibliothek wurde von Christen verwüstet. Juden, die dort ein ansehnliches Stadtviertel neben der Bibliothek besiedelt hatten, erlebten Progrome durch Christen und ihre exekutiven Fanatiker (Dzielska verfälschend: "Kämpfe zwischen Juden und Christen", ein anachronistisches Bild).

Die Historikerin Dzielska wiegelt ab und drängt religiöse Motive als Motiv für die Ermordung Hypatias zurück. Es seien das politische Ränkespiel zwischen dem Patriarchen Bischof Kyrill von Alexandria und Orestes, dem kaiserlichen Präfekten, gewesen, dazwischen agierte undefinierbar und motivlos der gewalttätige Mob. Die Historikerin sieht sich selbst im Gewand der Hypatia auf der Seite christlicher Laien und meint, diese sei wahrscheinlich um die 60 gewesen - in ihrem eigenen Alter.

Wenn ich richtig verstehe, will sie den Katholizismus mitsamt ihrem Heiligen und Kirschenvater Kyrill reinwaschen. Er war es nicht, der Mob war es. Ein objektiver Historiker muss aber die großen Strömungen erkennen, die Bedeutung des düsteren Patriarchen Kyrill von Alexandria, eines Vollstreckers des ersten Konzils von Konstantinopel.

Dort war der Arianismus, Gott und Christus keine Wesens-Einheit, zurückgedrängt und die Trinität-Lehre entschieden worden: Es gibt eine Gottheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes bei gleicher Majestät und heiliger Dreifaltigkeit. Inhaltlich wird der (römisch-alexandrinische) Glaube an die Dreieinigkeit Gottes zur verbindlichen Staatsreligion, was davon abweicht, zur Häresie mit den entsprechenden Konsequenzen erklärt, die vorerst zu Verbannungen und Kirchen-Schließungen führten. Die erste Todesstrafe wurde 385 in Trier verhängt. Gleichwohl wurde das Edikt nie aufgehoben, sondern bildete eine Rechtsgrundlage für das im 13. Jahrhundert ins Leben gerufene Amt der Inquisition, die Todesurteile aussprach und gegen das Wort Gottes aus der Heiligen Schrift auftrat. Im Dekret, das Kaiser Theodosius nach dem Konzil von 381 erließ, verkündete er: Alle Außenseiter, die dem trinitarischen Bekenntnis nicht zustimmten, wurden vom Kaiser als Ketzer bezeichnet. Im selben Dekret kündigte er ihnen drakonische Maßnahmen an: „Die Übrigen, wahnwitzig und geistesgestört wie sie sind, sollen die Schmach ihres häretischen Glaubens tragen. Ihre Versammlungsorte sollen nicht Kirchen heißen. Sie sollen vor allem die göttliche Strafe, dann aber auch die Strafe unserer Ungnade erleiden, die wir nach Gottes Willen ihnen erweisen wollen." (Wikipedia)
Zitat: Ein Zeitgenosse von Hypatia, der christliche Historiker SOCRATES SCHOLASTICUS porträtiert sie in seiner Kirchengeschichte, wie folgt: Es gab in Alexandria eine Frau mit Namen Hypatia, Tochter des Philosophen THEON,die in Literatur und Wissenschaft so erfolgreich war, dass sie alle Philosophen ihrer Zeit übertraf. Zugelassen zur Schule PLATONS und PLOTINS hielt sie Vorlesungen über die Grundlagen der Philosophie. Viele Hörer kamen von weither, um von ihr unterrichtet zu werden. Dank ihres souveränen Auftretens und ihrer eleganten Erscheinung, die sie sich als Folge ihrer Geisteskultur angeeignet hatte, erschien sie häufig in der Öffentlichkeit in Gegenwart hoher Staatsbeamter. Sie scheute sich auch nicht, in öffentliche Versammlungen von Männern zu gehen. Alle Männer bewunderten sie dafür auf Grund ihrer außerordentlichen Würde und Tugend umso mehr.
SOCRATES SCHOLASTICUS schreibt im Anschluss wie folgt: "Aber sogar sie fiel dem politischen Neid zum Opfer, der zu jener Zeit herrschte. Denn da sie häufig mit ORESTES Gespräche führte, wurde unter der christlichen Bevölkerung verleumderisch verbreitet, dass sie es sei, die Orestes daran hindere, sich wieder mitdem Bischof [d.h. KYRILL von Alexandria ] zu versöhnen. Daher lauerten ihr einige, die von einem wilden und scheinheiligen Ehrgeiz getrieben wurden, deren Anführer ein Vorleser namens Petros war, auf ihrem Heimweg auf, zogen sie aus ihrer Kutsche, brachten sie in die Kirche namens KAISARION, wo sie sie nackt auszogen und sie dann mit Ziegelsteinen erschlugen. Nachdem sie ihren Körper in Stücke gerissen hatten, brachten sie ihre verstümmelten Glieder zu einem Ort namens KINARON und verbrannten sie dort. Diese Sache brachte eine nicht geringe Schmach,nicht nur über KYRILL, sondern über die ganze Alexandrinische Kirche. Und mit Sicherheit kann nichts weiter vom Geiste des Christentums entfernt sein, als derartige Massaker, Gewalttaten und Misshandlungen zuzulassen! Dies geschah im März, während der Fastenzeit, im vierten Jahr von Kyrills Episkopat, unter dem zehnten Konsulat des HONORIUS, und dem sechsten des THEODOSIUS [d.h. 415 n. Chr.]."
Nach dem Mord an Hypatia verließen viele Gelehrte die Stadt, und Alexandria verlor seine Stellung als ein führendes Zentrum der Bildung und Wissenschaft.
Was die Ursache des Volkszorns war und von wem er geschürt wurde, ist nicht gänzlich geklärt. Nach überwiegender Meinung lag der an Hypatia exemplarisch inszenierten Heidenverfolgung ein schwelender Konflikt zwischen dem weltlichen Stadtoberhaupt ORESTRES und dem später heilig gesprochenen Bischof KYRILL von Alexandria zugrunde. Hypatia lebte zu einer Zeit heftiger Machtkämpfe zwischen den gemäßigten Heiden und Christen in Alexandria auf der einen Seite und fanatischen, fundamentalistischen Christen auf der anderen, welche die endgültige Vernichtung des Heidentums forderten. Im Jahr 391 hatte der Patriarch THEOPHILUS von Alexandria alle heidnischen Tempel zerstören lassen, wie es das Dekret des Kaisers THEODOSIUS von 381 verlangt hatte. Möglicherweise ist dieser Zerstörungsaktion auch das Museion als Tempel der Musen zum Opfer gefallen. Zerstört wurde jedenfalls das SERAPEUM(Tempel und Zweigstelle der großen Bibliothek).
Kyrill von Alexandria setzte also das befohlene Zerstörungs-Werk fort. Hypatia wurde das Opfer, drei Jahre, nachdem Kyrill Patriarch von Alexandria geworden war. Der Beweis: Die sadistischen Schergen hinter diesem "Petros" kannten das Dekret des Theophilus nicht. Wie zu handeln war, musste ihnen von oben, also hier vom Patriarchen Kyrill bedeutet worden sein. Hinzu kommt, dass Kyrill die letzte Vergöttlichung, die noch übrig war, betrieb, nämlich die Gottes-Mutterschaft Mariä. Die weibliche Unbeflecktheit im Glauben wurde das Frauenbild Kyrills. Wer kann so naiv sein zu glauben, dass Hypatia ihm nicht im Wege stand? Es galt zudem, den Rest griechischen Götter-Glaubens zu stürzen und vollends zu vernichten. Sicherlich hat Kyrill auch erfahren, dass Hypatia das ptolemäische geozentrische Weltbild in Zweifel zog. 
Sie entdeckte das heliozentrische System des Aristarchos von Samos erneut aufgrund eigener Forschungen, Messungen und mathematischer Gewissheit. Sie ging sogar weiter und bezog ein, das sich die Sonne zyklisch verkleinerte und vergrößerte. Logischerweise kam sie auf eliptische Umlaufbahnen der Erde und Planeten. Sie war ihrer Zeit weit voraus. Ihre Entdeckungen waren gefährlich, weil die griechischen und römischen Götter ihre Wohnungen verloren und doppelt gefährlich, weil das junge radikale Christentum, das gegen Rom gerichtet war, auf eine geozentrische Schöpfung eingeschworen war. Ihr Forschungs-Ergebnis bedeutete für sie Folter und Verbrennung. Damit nicht genug. Ihr Martyrium für Freiheit, Logik und Wissenschaft wurde später christlich umgedichtet. Daraus entstand sehr wahrscheinlich das Martyrium der Hl. Katharina. Das brutal-radikale mordende Christentum hob an, ihr schließlich noch die Würde ihrer Identität zu nehmen.
Die Arbeit an dieser Kolumne zog sich bis zum 4/August/2011 hin. Entstanden war sie deshalb, weil sich der Massenmörder Anders Breivik und der RAF-Grüner und jetzige Neonazi Horst Mahler auf christliche Werte berufen. Die historischen Umstände dieser Werte waren zu untersuchen.

Sonntag, 9. Januar 2011

Neue "duftende" Generation




Neue duftende Generation auf "Killing Fields", zum Beispiel in Kambodscha. Die Erinnerung in den Ästen eines Pol-Pot-Regimes voller Totenschädel Millionen Ermordeter, siehe rechts oben im Bild, kann niemals vergessen werden - und dennoch: eine neue Generation trotzt der fatalen Geschichte und blüht wie eh und je. (1)


Neue "duftende" Generation - auf die Erde, nach unten gerichtet


Flights to Earth - Fluege zur Erde


Der Grundgedanke, den ich in meiner Galerie 3 schon vorformuliert habe, ist folgender:

Alle Aktionen, Erwartungen und Begierden von Babys und Kleinkindern sind auf die Erde, nach unten gerichtet. Sie erkunden die Erde nicht nur weil sie klein und näher dran sind als Erwachsene, sondern weil ihre Eltern darauf stehen, ihnen alles darauf zeigen und sie auch wirklich alles in den Mund nehmen wollen. Selbst frisch und duftend kann ihnen das Neue auf dem Boden gar nicht dreckig genug sein. Ihre Kräfte, so auch die Abwehr-Kräfte, beziehen sie in Interaktion mit dem Boden, der Erde.

Nun aber die Erwachsenen, ganz im Kontrast zu ihnen. Sie zerstören die Erde, pflastern sie, achten sie nicht. Krieg und Zerstörung rauben ihnen alle irdischen Illusionen und zeigen ihnen das Ergebnis ihrer bösen Taten am Ende einer langen Kette von Aufrüstung, Wut, Unwillen und Machtgier in seiner erschreckenden Realität. Allmacht-Gehabe paart sich mit der Ohnmacht, Frieden, Wohlstand und Kontinuität als Voraussetzung guter Ausbildung und Entwicklung der Kinder zu erhalten.

Und was passiert deswegen? Im Gegensatz zu den Kleinkindern beginnen sie mehr und mehr, nach oben zu schauen, von der Erde weg zu schauen. Sie wollen dem Dreck der Realität, den sie angerichtet haben, entfliehen und schauen nach oben, in irgendeinen imaginären Himmel, der sie von allem erlöst. Sie schauen nicht nur, in ihrer verdrehten Welt lassen (!) sie sich erlösen und erwarten mehr oder weniger passiv, unterbrochen von Gebeten, die Aufnahme in Paradiese. Sie erwarten, dass ausgerechnet sie auserwählt werden, weil sie ja beten, und dass sie die auf Erden zerstörten Paradiese in einem Himmel präsentiert, ersetzt bekommen, sei es in Form von Luxus, Sex-Erfüllung oder friedlichem Herabschauen auf andere Mitmenschen, die in die Verdammnis, ins ewige Feuer gezerrt werden. Anzeichen von Mitleid mit ihnen, die auf Erden meist religiös-präjudiziell schon vorwegverdammt werden, habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht entdecken können. Da wird gehackt, geköpft, gesteinigt, verbrannt, gemordet ohne Ende, so wie im Sudan - und die christlichen Länder schauten zu, wie Millionen christliche Familien massakriert, vertrieben, zerrieben, geschändet und vernichtet wurden.

Ungeachtet von Atombomben, Kinder-Soldaten, Panzerfäusten und mörderischen sudanesischen Reiter-Horden entfaltet die Natur aber noch immer ihre ureigenen Paradiese, wenn sie gepflegt, geachtet und in Ruhe gelassen wird. In ihnen spiegeln sich alle Hoffnungen jeder neuen Generation. Und in den Paradiesen des Menschen, füge ich heute vor Mitternacht am 19/Januar/2011 hinzu, konzentrieren sich die ersehnten Erwartungen an das Leben, wann immer sie geschehen.


(1) New like flowers smelling children generation on the „Killing Fields“,  The memory in the branches of a Pol Pot regime murdered millions of full skull, see top right of the image, can never be forgotten - but still: a new generation defies the fatal history and flourishing as ever.


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Nachtrag 4/Februar/2011

In einer Sendung mit Maybrit Illner, die ich soeben in der DW sah, machte zum Schluss Peter Scholl-Latour eine falsche Aussage, indem er Werte zurückdrängte und sagte: "Zuerst kommt das Essen, dann die Moral". Zuvor geißelte er völlig richtig die Verlogenheit der westlichen Welt, die Werte vorschiebt, dann aber übelste Diktatoren in der arabischen Welt als Pfeiler vermeintlicher Stabilität in Ehren empfängt - und die Berichte der Menschenrecht-Organisation Amnesty International regelmäßig ignoriert, füge ich einmal hinzu.

Der jugendliche Aufstand zuerst in Tunesien, dann in Ägypten gegen Despoten ignoriert aber das Essen und kämpft für den Wert der Freiheit, weil das Internet diese Freiheit vermittelt, indem es Jugend miteinander kommunizieren lässt, so als wäre ein Massen-Telefonieren möglich, ohne jeden Zeitverzug. 

Die gegenseitige Hilfsbereitschaft und Einigkeit gegen Despotie und Unterdrückung war verbunden mit der Hoffnung vor allem der Jugend auf bessere Verhältnisse und Chancen, bevor sie seit vorgestern von Schergen des Folterers Mubarak in übelster und professionell grausamer Weise niedergeknüppelt wurde. Die Freiheits-Bewegung aber hielt bis jetzt stand. Scharen von Toten und Verletzten konnten die jugendliche Hoffnungs-Bewegung nicht vernichten. Mubarak schaufelt sich sein Despoten-Grab. Er lügt. Er kann gegen die Wahrheit von tausenden Berichten auf allen Kanälen moderner Kommunikation nichts ausrichten, auch mit Hilfe von Mördern und Schlägern nicht. Niemand wird ihn einbalsamieren.

Die beiden Bilder oben, die in einem schönen Zeitabstand vor diesen Ereignissen in meinem Garten entstanden und von mir in einem Bildverarbeitungs-Programm perfektioniert wurden, stehen für die Hoffnungen der neuen Generation, die Totenschädel im Ast stehen für die Schreckensherrschaft eines Muhammad Husni Mubarak. Es gibt noch ein anderes Bild, das zu den Ereignissen passt, das ich "Freiheit" genannt habe:


Freiheit, so heißt das Bild, ist der Sieg über den Erstickungs-Tod durch Despoten, die alle Lebens-Hoffnungen abtöten, um selbst Reichtümer rauben und anhäufen zu können.

Montag, 1. November 2010

Der Islam kommt an seinem Propheten Jesus Christus nicht vorbei, die böse Tat rollt in das Reich des Iblis/Schaitan, in die Dschahannam herab, der Weg zu Allah ist versperrt




Islamistisches Blutbad an katholischen Nonnen und weiteren Christen in Bagdad

"Das Geiseldrama in einer katholischen Kirche in Bagdad hat viel mehr Opfer gefordert als zunächst angenommen. Bei dem Überfall wurden mehr als 50 Menschen getötet und Dutzende verletzt. Ein irakischer Ableger der Terrororganisation al-Qaida bekannte sich zu der Tat." SPON 1.11.10


Eine Hölle oder der Hades sind auch dem Islam bekannt - als Reich des Iblis/Schaitan, als die Dschahannam. Die Entscheidung, wer sicher dort landet, trifft direkt oder indirekt insbesondere Jesus Christus, auch wenn er im Islam "nur" ein Prophet ist, allein durch seine Aussage, die in vieler Hinsicht vom Propheten Mohammed kopiert wurde, egal ob sie einst konstruiert oder leibhaftig ausgesprochen wurde. Der Islam will sich an diesem Propheten vorbeimogeln. Das ist nicht möglich, jeder Weg zu Allah führt auch über die Aussagen Christi, die nicht ignoriert werden können, auch von Interpreten des Koran nicht. Diese logische Aussage mache ich hier als Nicht-Muslim und Nicht-Christ, vielmehr als aufgeklärter DEHist in einem Abstand, der logisches Denken ermöglicht.

Schreckliches ist vor Stunden geschehen. Unwahrhaftig sind viele Expansions-Initiativen auch von islamischen Frauen. Ich werde dieses Blog fortsetzen, denke ich. Im wesentlichen habe ich die enthumanisierte Objekt-Orientiertheit unserer Zeit im Sinn, passend zu den heute gebräuchlichen Computer-Systemen, die objekt-orientiert sind. Ohne sie wären die schrecklichen Dinge, die passieren, nicht möglich. Dann aber möchte ich den hohen Angst-Pegel beschreiben, der durch eine forcierte Militarisierung des Islam allmählich durchgängig bei fast allen Muslimen existiert und von islamistischen Predigern gesetzt wurde, nämlich die islamistisch geschürte Angst, in die Dschahannam, in das schmerzhafte Reich des Iblis zu müssen und nicht ins himmlische Djanna zu kommen, wo Milch und Honig fließen sollen und die Ausstattung orientalischem Luxus entsprechen soll.

Iblis ist oben über dem Querbalken des Kreuzes Christi zu sehen. Zu ihm rollen auf dem Bild die Sünder herab, die Menschlichkeit, Barmherzigkeit und jede Art von seliger, heiliger Naivität vermissen lassen, dafür aber den hinterhältigen Mord an Unschuldigen praktizieren lassen, um ihre Macht zu erhalten. Gemäß ihrem eigenen Glauben dürfen sie im Jenseits ihre Macht-Hörner an Schaitan ausprobieren. Was das bedeuten wird, werden sie dann wissen. Sie wollten in Pfeil-Richtung nach oben und rollen ausgerechnet an den Balken der Pfeilspitze herab - direkt in die Verdammnis.

Die Symbol-trächtige Bild-Idee entstand beim Durchblättern der Spiegel-Online-Fotostrecke zum Blutbad, speziell aus dem Foto Nr. 7 heraus, dessen Ausschnitt in der Mitte ich dann bearbeitet habe. Aus dem Strom-Mast wurde ein Kreuz-Stamm mit einem Gekreuzigten. Der Stamm wird oben zu einem Pfeil, der auf Allah weist. Über dem Querbalken der Kreuzigung sieht man eine rote Darstellung der islamischen Hölle. Das Bild ist aus sich selbst zu verstehen, die Kolumne beschreibt das Gleiche parallel dazu.


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Nachtrag am 24/Dezember/2010

Wie ernst die Lage im Irak geworden ist, zeigt ein SPON-Artikel. Die Fotokollage von oben wird noch Jahre ihre Gültigkeit behalten.


Dienstag, 11. Mai 2010

Das 750 Milliarden-Rettungs-Paket der EU lässt Bevölkerungen verarmen





Die zukünftige Stabilität des Euro vor einer Manuskript-Seite der Neunten von Beethoven

Wenn ein Staat wie Griechenland Vertrauen am Kapitalmarkt verliert, hat dies auch einen Grund: das Land hat besonders krass über seine Verhältnisse gelebt, hat einfache Bürger gegängelt und die elitären Schichten maßlos gefüttert. Der Staat selbst ist eher mit diesen elitären Schichten identisch. 

Wenn das Vertrauen so rapide sinkt, dass Käufer für Staats-Anleihen kaum noch zu finden sind, sind die bisherigen Käufer natürlich alarmiert. Die Zone lohnender Verzinsung hat Banken zur Spekulation angetrieben. Nun müssen sie fürchten, dass diese Spekulations-Staats-Anleihen zu faulen Papieren werden. Man schaut im gleichen Moment auf seine Kreditausfall-Versicherungen. Sie sollen den Schaden auffangen. Da diese selbst Papiere ihrer Rückversicherungs-Werte in den Handel werfen, sogenannte CDS, entstehen Turbulenzen an den Kapitalmärkten. 

Rückversicherungen werden eine Zeitlang attraktiver, weil sie immer dringender gebraucht werden, was die Preise für die CDS in die Höhe treibt. Die Gewinne aus diesem Risiko schlagen auf das Land in Form von Verlusten zurück, um das es geht, in diesem Fall Griechenland. Das Land muss nun seine Staatsanleihen zu noch höheren Verzinsungen anbieten, um sie überhaupt noch verkaufen zu können. Umso dringender braucht das Land neues Geld, die Verschuldung steigt überproportional. Schließlich will niemand mehr in Griechenland investieren. Gekauft wird gar nichts mehr, Staatsbankrott. 

Dem hat nun die EU, die EZB und in konzertierter Aktion auch der Internationale Währungs-Fond einen Riegel vorgeschoben. Ein Spekulations-Mechanismus wurde gestoppt. Klamme Länder bekommen zukünftig Kredite zu wesentlich günstigeren Konditionen - an den Banken vorbei, am Markt vorbei. 

So hätten auch die Konjunktur-Pakete der einzelnen Länder aussehen müssen: Hilfen für bedrohte an sich gesunde Wirtschafts-Zweige - an den Banken vorbei, direkt aus Anleihen des Bundes über die Finanz-Ämter. Das hatte ich damals vorgeschlagen und logisch abgehandelt. Nun macht die EU vor, dass der direkte Weg geht und gibt mir recht. 

Aber es besteht ein Unterschied: die Länder hatten die Möglichkeit, gesunden Firmen zu helfen, die in den Sog der Finanz-Krise gerieten, weil Banken-Kredite nicht mehr zu bekommen waren. Die EU hat diese Möglichkeit nicht. Griechenland ist nicht "gesund", ist keine solide Firma, die unschuldig in einen Sog geriet. 

Die Länder hatten es damals besser, die EU hat keine Wahl, sie muss Unfähige aufpäppeln, das ist ungleich schwerer. 

Darin besteht das Risiko. Das Billig-Geld aus der EU für ihre Wackel-Kandidaten verwöhnt diese, verführt dazu, Reformen nur halbherzig durchzustehen. Die bisherigen Maßnahmen der griechischen Regierung sind gelobt worden. Sie sind aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Reformen der Haushalts-Konsolidierung reichen bei weitem nicht aus. Das Potenzial wäre da. Das Klammern an Pfründe und Bürgerkrieg-ähnliche Turbulenzen auf der Strasse, der Mob, der hochkommt, werden eine echte Konsolidierung verhindern. 

Die USA und Europa behämmern die Menschen aber auch mit einer Überbewertung des lieben Geldes an sich. Moralische, ethische und gesellschaftliche Abstufungen hängen am Geld. Weil dies falsch ist, habe ich die Kolumne in dieses Blog hineingestellt. Europa kann auch weiter unten betrachtet werden. Falsche Prioritäten haben zu allmählich sehr unappetitlichen Staaten geführt, in denen zuviel reglementiert wird, bürgerliche Freiheiten verloren gegangen sind, Schulden über Schulden von den Schultern unserer Kinder und Kindeskinder abgekratzt werden, typischerweise daraus Kinderlosigkeit resultiert. Falsche Prioritäten haben Advokaten-Staaten mit Verwaltungs-Wasserköpfen aus den Parteien entstehen lassen. Freie Wirtschaft, die freien Märkte ächzen unter der Belastung dieser Wasserköpfe, die sich unter dem Vorwand demokratischer Legitimation luxuriös durchfüttern lassen. Die Logik steht auf dem Kopf. Sobald beispielsweise der Außenhandel Wachstum vermeldet, schreiben ihn sich die Parasiten aus den Wasserköpfen an die Hüte, als sei es ihr Erfolg.

Nun will die EU beweisen, dass sich Staatskrisen mit Geld lösen lassen und verstärkt aber die Sucht nach dem Geld. Diese Sucht verhindert Konsolidierung. Sie führt zu einem Zusammenbruch des ökonomischen Immunsystems. Die EU hilft daher nicht wirklich, sondern macht die Patienten nur noch kränker, abhängiger und süchtiger. 

Das bequeme Geld-Pumpen der EZB ist an kein Regelwerk geknüpft. Darüber wird erst nachgedacht, nachdem die hektischen Befreihungs-Schläge aus dem Bauch aus der Not der Situation heraus beschlossen worden sind. Das Regelwerk muss nachgeholt werden. Darum muss eine Haushalts-Beaufsichtigung solcher Länder und am besten aller Länder durch Experten der EU geschaffen werden. Mit anderen Worten: Politiker von EU-Ländern, die, einmal gewählt, eine Art Monopolstellung oder tierisch ausgedrückt eine Art Reservat-Immunität besitzen, Affen-Freiheit im Umgang mit Steuermitteln, dürfen ihre Bürger nicht mehr betrügen. Ihnen wird auf die Finger geschaut, sie dürfen sich nicht mehr so schamlos bedienen wie bisher.

Nur so erstarkt Europa. Leider besteht Europa aber aus den Ablegern von Parteien. Das Bürger-Betrügen wurde in die EU-Administration exportiert. Andererseits können kluge Köpfe aus ganz Europa das Niveau heben. Wer wird am Ende obsiegen? Die Partei-Lobbyisten oder die beste Auswahl von Experten aus ganz Europa? 

Hätten sie "hart" entschieden, sähe sich Griechenland für absehbare Zeit in seiner eigenen Landes-Währung wieder und könnte sich erst einmal selbst erkennen. Sie haben "weich" entschieden, weil das Helfen-Syndrom einer Merkel Stil-bildend war. Merkel führt Deutschland jedoch Stück für Stück in die Abstiegs-Liga, zu der Griechenland gehört, anstatt die Voraussetzungen zu schaffen, Anreize für den Klassen-Erhalt zu geben. Sie ruiniert Deutschland mit ihrer kirchlich-missionarischen und Welt-verbesserischen Haltung, Gift für erfolgreiche Politik; ihr Handlungs-Spielraum beschränkt sich auf Neuverschuldungen und dann dummes Gerede. 

Richtig ist nun, die Banken und deren Kapital-Versicherungen zu umgehen. Falsch ist, dass eine oder mehrere Nieten profitieren, die keine gesunde Volkswirtschaft haben. Griechenland ist eine Niete. Die EU setzt voraus, dass sich die Niete wandelt. Das ist nur möglich, wenn das Land von der EU dirigiert wird. Hoffen wir das Beste. Meine Voraussage: Europa hat sich übernommen und wird die Finanz-Aufsicht nicht hinbekommen. Nach einer Atempause verschlimmert sich die Lage.

"Inflationsunion" (vRhein-Grammatik mit Binde-Strich: Inflations-Union), "Multi-Milliarden-Rettungs-Paket", die "Milliarden-Schwemme" wird früher oder später in Inflation enden, 750-Milliarden-Programm zur "Rettung" des Euro - so lauten in etwa Auszüge aus Artikeln von heute. Die von mir angemeldete Skepsis von gestern explodiert förmlich in Artikeln von heute. Der EURO wurde ein Plüschtier, das "gerettet" werden muss. Gelingt es nicht, weint Europa. Der EURO scheint mit allem ausgeschmückt zu sein, was Europa zu bieten hatte: koloniale Dominanz in der Welt, Sklavenhandel, Unterdrückung durch Angst vor der Streckbank, Jahrhunderte Inquisition, Guillotine, Willkür von Kirche und Staat mit Hilfe von Denunziation, kurzum eine heilige Kuh.

Inflation wird es allerdings deshalb nicht geben, weil das Banken-Netzwerk sie nicht zulassen wird, die Daumenschrauben der Schulden-Rückzahlungen nicht lockern wird, da sind sich alle einig von New York über London, Beijing, Hongkong, Shanghai bis Tokio, und eine Balance zwischen verschuldeten Staaten und mächtigen Gläubiger-Staaten wie China besteht. Weder das Banken-Netz noch die Gläubiger-Staaten, beide inzwischen übermächtig, viel mächtiger als zum Beispiel die EZB, werden sich bequeme Inflation gefallen lassen. Sie werden verhindern, dass ihnen die Felle davon schwimmen. Sie werden die EU und ihre EZB an ein Versprechen erinnern, nämlich Gelder in riesigen Mengen später wieder aus dem Markt zu nehmen. Ein Haufen Maßnahmen stehen zur Verfügung, um die leichtfertigen Stabilitäts-Verschleuderer im Euroland zur Räson zu bringen. Nachtrag am 13/Mai/2010: China dominiert durch immer umfangreichere Börsen-Gänge.

Euroland hat keinen Stabilitäts-Pakt mehr. Den Verlockungen der Geld-Presse wurde nachgegeben. Ein paar Alt-Herren waren dabei, die fahl und krank aussehen. Sie sangen ein Lied zum Rhythmus von Geld-Druck-Maschinen, Techno also, aber nicht die Ode an die Freude, angeblich Europas Hymne.

Die Schulden-Krise in den USA dient als Richt-Schnur, hierzu ein alarmierender Artikel in Spiegel Online, wie auch die totale Hemmungslosigkeit der Wall-Street nach dem Verlust aller Werte nach dem 11. September, der Zerstörung des World-Trade-Centers.

Diese Kolumne entstand soeben und am 10. und 11. Mai 2010. Charly Chaplin erfindet in seinem Film "Goldrausch" von 1925 ein Spaghetti-Gericht und verspeist seine Schuhe vor Hunger. Die "Spaghetti" sind die Schnürsenkel der Schuhe. Die Layer meiner Bild-Idee entstanden in den vergangenen zwei Stunden. Ich mache nochmals auf mein Copyright aufmerksam, das alle Texte und Bilder in allen elf Blogs und dem gesamten Internet-Schreibtisch vRhein betrifft.