Samstag, 29. Dezember 2012

DIGITALE PUBLIKATION - Bilder und Texte auf iPad, iPhone, Kindle, Galaxy, Android10 etc



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Das Drucken richtiger Bücher ist aufwendig und teuer, behält aber seinen Platz auf der Publikations-Palette. Der Aufwand legt zugleich eine Messlatte an, die hoch hängt. Das Handwerk beginnt mit einem guten Manuskript, führt über den kritischen Lektor in einem Verlag und endet mit der Herstellung in einer Offset-Druckerei. Dann ist das Buch auf der Welt, muss aber noch ins Vertriebs-Netz, in die Bibliographien, muss seine ISBN-Kennung erhalten und seinen Weg in die Buch-Verzeichnisse finden. Pflicht-Exemplare müssen abgegeben werden, freiwillig dann auch Rezensions-Exemplare verschickt werden. Im Verlags-Büro sammeln sich Akten zu einem Buch an. Kein Wunder, dass Verlage in der Regel fast alle eingesendeten Manuskripte als für den Markt ungeeignet zurück schicken. Der Buch-Verkauf ist zwingend, damit der ganze finanzielle Aufwand wieder herein kommt und daraus kein Verlust-Geschäft wird.

Das Leben des Buches ist damit nicht vorbei. Es wird vom stolzen Besitzer, der ein Exemplar erworben hat, mit ins Bett genommen. Die Leselampe wird gerichtet, das Kopfkissen etwas erhöht. Es wird aufgeschlagen, wird zu einem treuen, geduldigen Bett-Gefährten bis zur Schwelle Müdigkeit, bis zum Übergang von der Phantasie, ja Zauberwelt der Buchstaben und Zeilen, zu den Schlaf-Träumen. Oft bleibt das Buch in der Hand, so dass es scheint, als hätte es selbst eine Nacht-Ruhe verdient. 

Es hat sie verdient. Das Buch ist mit der Zeit immer unvollkommener geworden und gleicht nun dem Menschen, der Taschen-Format geworden ist, sich ordinär kleidet wie Paperback. Waren es in früheren Zeiten noch Mönche, die Bücher mit der Kielfeder abschrieben und mit den schönsten bildlichen Kunstwerken schmückten, die den Einband wie die Fassung für Juwelen gestalteten, intime Gebets-Bücher von atemberaubender Schönheit schufen, zum Beispiel das Stundenbuch des Duc de Berry, so wurde das billige Buch Massenware wie der Mensch selbst, und dennoch: zwischen Autor und Leser kann sich eine große Liebe entwickeln, die andauert, bis das Buch vergilbt ist, Eselsohren bekommen hat, aber treues Eigentum dicht am Herzen geblieben ist; was hörte ich in der DW gerade? "Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway wurde zu so einem Schatz, der "Kleine Prinz" von Saint-Exupéry mag für viele das gleiche geworden sein.

Die Liebe zum Buch hält an, weil das Unvollkommene geliebt wird. Liegt keine CD oder DVD dabei und ist es einfach nur ein Buch, dann fehlen die bunten Bilder und Filme, die Hyperlinks zum Querlesen, die Verweise auf schnell anklickbares Wissen, die Leuchtkraft der Farben, die Fülle der Animationen, die musikalischen oder sprachlichen Ad-Ons zu einem Thema, zu einer Gechichte. Alles das kann in der digitalen Publikation verwirklicht werden. Das gut gestaltete Buch mit Farbabbildungen und aufgelockertem Layout bleibt die hohe Kunst der Printmedien, das eBook für iPad, Kindle-Lesegerät, beide für 1024/768 Pixel, Android 10" für 1280/800 Pixel, oder sogar für das kleine iPhone mit nur einer Auflösung von 480/320 Pixeln bahnt sich seinen eigenen Weg. 

2011 wurde ePUB, Version 3, zum neuen Standard, kann aber vom Kindle nicht gelesen werden. Das Format ePub muss erst mit Calibre nach Mobi konvertiert werden. Inzwischen hat die Frima Adobe eine noch neuere Version herausgebracht, nämlich eBUB 3 Layout, die in einen neueren Standard einfließen soll. Es geht um weitere Feinheiten der Digitalisierung, Flash, Dia-Shows etc. auf dem iPad, das im Hochformat das Dokument beispielsweise zwei-spaltig und im Querformat z. B. drei- oder vier-spaltig zeigen soll. Dafür gleich die passenden Layouts zu generieren, ermöglicht nur ein modernes professionelles Desktop-Layout-Programm. Man muss verstehen, dass verschieden große Bildschirme und verschieden feine Auflösungen, ferner das Umschalten von Hoch- auf Querformat allein dadurch, dass das iPad mit der Hand einfach herumgedreht wird, Konsequenzen für die Ausgabe der Dokument-Gestaltung haben muss und dass der Designer eben ein professionelles Publishing-Programm benötigt, um die windigen Möglichkeiten alle gemeinsam in eine Datei zu exportieren, die vom Lese-Gerät oder iPad oder iPhone aufgerufen wird. Der Konsument will mit dem technischen Kram nichts zu tun haben, er will alles perfekt haben und gegebenenfalls seine Shopping-Sucht durch Bestell- und Bezahl-Formulare schnell abreagieren können.

Neben Filmen, Bildern, Titeln und Beschreibungen sind auch die ganzen Text-Formatierungen sehr wichtig. Die Spalten auf iPad, Kindle und Galaxy sind relativ schmal. Darum hat sich Flattersatz bewährt. Lange Worte werden nicht getrennt. Deshalb kommt es trotz des Flattersatzes oft zu sehr verkürzten Zeilen. Am Ende klafft ein "Zahnlücke", zwar nicht innerhalb der Zeile wie beim Blocksatz, aber am Ende. Trennzeichen helfen. Darum habe ich mir angewöhnt, lange Worte auf diese Weise zu trennen, also statt Bundestagspräsident lieber Bundestags-Präsident zu schreiben. Neuerdings akzeptiert die Rechtschreibung das Genetiv-s, noch vor etlichen Monaten war es nicht der Fall. Damals hatte ich mich darüber hinweg gesetzt. Heute ist die Rechtschreibung in meinem Sinne korrekt.

Ich freue mich auf meine erste digitale Publikation mit Hilfe eines professionellen Programms, studiere die Lehrfilme und Hand-Bücher schon fleißig und hoffe, dass ich es packe.

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